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Festveranstaltung Frauentag des Ministeriums (09. 03. 2023)

„Wir haben in unserem Land genug beeindruckende, talentierte, charismatische und mutige Frauen. Sie fehlen nur allzu häufig noch an den entscheidenden Stellen“, sagt Ministerin Petra Grimm-Benne im Vorfeld der Festveranstaltung anlässlich des Frauentags im Industrie- und Filmmuseum Wolfen (kurz IFM) am 9. März 2023. Unter dem Motto „Neue Frauen braucht das Land?“ hatte das Gleichstellungsministerium zusammen mit dem Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt und der Landesarbeitsgemeinschaft der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten eingeladen. Für uns als Mitarbeiterinnen des ortsansässigen Frauenzentrums, Frauenhauses und unseres Trägervereins „Frauen helfen Frauen“ war es selbstverständlich, an dieser wichtigen Veranstaltung teilzunehmen. Aber die Teilnehmer:innen kamen aus ganz Deutschland, um sich die spannenden und interessanten Beiträge und Studien verschiedener Institutionen anzuhören und in den Diskurs zu gehen. Zwischen den wissenswerten Beiträgen ging es vor allem kurz gesagt um folgendes: Reden, Netzwerken, Verbinden, Austauschen.

 

Doch nicht nur die Veranstaltung an sich war vor allem für uns von großer Bedeutung, sondern auch der Ort. Mit über 8.000 weiblichen Beschäftigten galt die Filmfabrik in den 80er Jahren als größter Frauenbetrieb der DDR. Aus diesem Grund hat das IFM im Juni 2000 den Titel „FrauenOrt“ erhalten und wir als Verein sind Pate. So ist es für uns u.a. wichtig, Frauen mit all ihren Belangen und Sichtweisen sichtbar zu machen, sowie frauenpolitisch-relevante Themen in den Mittelpunkt zu rücken. Dies versuchen wir stets in unserer täglichen Arbeit zu gewährleisten und dafür war dieser Festakt rund um mehr als prädestiniert.

 

Thematisch bezog sich die Veranstaltung auf Frauen in der Politik. Statistiken belegen eine Unterrepräsentanz auf allen Ebenen. Dies hat verschiedene Ursachen, wie zum Beispiel eine fehlende Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Ehrenamt, veraltete Rollenbilder und strukturelle Gegebenheiten. Dies verdeutlichten u.a. Susi Möbbeck, Staatssekretärin, Eva von Angern, Vorsitzende Landesfrauenrat Sachsen-Anhalt, und Steffi Schikor, Sprecherin LAG kommunaler Gleichstellungsbeauftragten. Gemeinsames Ziel ist es, Frauen zur Kandidatur für kommunalpolitische Mandate und Ämter zu ermutigen. Dafür wurden an diesem Tag Politikempfehlungen ausgesprochen,  aber auch Unterstützungsmöglichkeiten und Handlungsempfehlungen vorgestellt, die für gleichwertige und geschlechtergerechte Lebensverhältnisse  sorgen können. Ein gutes Beispiel, wie Parität funktionieren kann, zeigte die Kampagne „50/50 - Gleiche Macht für Alle“ aus Schleswig Holstein. Während 50/50 beim Sport ein Unentschieden bedeutet, ist 50/50 bei der Politik ein Gewinn. Der Ministerpräsident Daniel Günther schickte dazu auch einen virtuellen Gruß, da er leider nicht persönlich kommen konnte.

 

Im Abschlussplenum nahm dann auch Petra Pletschke, zweite Sprecherin unseres Vereins, Platz. Persönliche Sichtweisen, aber auch die Erfahrungen durch die Arbeit des Frauenzentrums und Frauenhauses wurden zu verschiedenen Themen angesprochen und in den Diskurs gebracht.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, nicht die Frauen, sondern die Strukturen müssen sich ändern. Der Weg der Gleichstellung ist noch nicht zu Ende und dafür setzen wir uns vom Frauenzentrum Wolfen weiterhin aktiv ein. Die Istanbul-Konvention, zu der sich Deutschland 2018 bekannt hat, muss in ihrer Gesamtheit in der kommunalen Verwaltung fest verankert und endlich umgesetzt werden. Das Potential der Gleichstellung muss genutzt werden und Landesgleichstellungsgesetzte müssen reformiert werden. Gleichstellung ist ein elementarer Bestandteil von gelebter und gelingender Demokratie.



 

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